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Mythen

«Die Impfung schützt vor einer Ansteckung mit SARS-CoV-2.»

Shrestha und Kollegen (2022) haben anhand von 51’011 Mitarbeitenden der Cleveland Clinic untersucht, ob ein bivalenter COVID-19-Impfstoff vor COVID-19 schützt und kommen in ihrer als preprint vorliegenden Studie zu folgendem Schluss: „Je höher die Anzahl der erhaltenen Impfdosen ist, desto höher ist das Risiko, sich mit COVID-19 zu infizieren.

Shrestha et al. (2022)

«Die Impfung schützt vor Long Covid.»

In der Berichterstattung um schwerwiegende Nebenwirkungen der Covid-19-Impfungen werden diese oft gegen das Risiko abgewogen, nach einer Infektion an Long Covid zu erkranken. Die Impfung gegen SARS-CoV-2 senkte allerdings laut einer in Nature Medicine publizierten Studie mit mehr als 13 Millionen Menschen das Risiko nach einer Infektion mit der Delta-Variante an Long Covid zu erkranken nur um etwa 15 % (Al-Aly et al., 2022). Die neusten Studiendaten mit über 5 Millionen Probanden und den weniger besorgniserregenden “neueren” Virusvarianten legen sogar nahe, dass die Impfung keinerlei Schutz vor Long Covid bieten kann (Bowe, Xie & Al-Aly, 2022). Eine Gegenüberstellung zwischen Impfung und Long Covid ist folglich aus wissenschaftlicher Sicht unzulässig.

Bowe et al., 2022

«Eine Myokarditis nach der Impfung verläuft mild und ohne Komplikationen.»

In der Berichterstattung um die unterdessen unstrittige Nebenwirkung der Myokarditis nach einer Covid-19-Imfpung wird sehr oft berichtet, dass solche Erkrankungen milde seien. Woher genau wissen aber Journalisten dies? Denn dieses Statement der milden Myokarditis wird nicht mit entsprechender wissenschaftlicher Literatur belegt. Sie scheint vielmehr eine Standard-Floskel, die sich in der Berichterstattung etabliert hat. Tatsächlich haben Kracalik et al. (2022) in ihrer in Lancet publizierten Follow-up Studie an Patienten im Alter von 12 bis 29 Jahren mit Myokarditis nach mRNA-COVID-19-Impfung entdeckt, dass nach 90 Tagen bei 54 % Patienten mit kardialer MRT-Nachsorge noch immer mindestens eine Anomalie festgestellt wurde. Bei 9 % der Fälle waren die Troponin-Werte erhöht und 68 % der Patienten waren noch immer sportlich inaktiv. Wie bei einer solchen Befundlage von einem «milden Verlauf» gesprochen werden kann, ist absolut unverständlich.

«Covid-19-Impfstoffe werden von vollständig unabhängigen Arzneimittelbehörden geprüft.»

Patienten und Ärzte erwarten von den Arzneimittelbehörden eine unvoreingenommene, strenge Bewertung von Prüfpräparaten, bevor diese auf den Markt kommen. Aber sind sie ausreichend unabhängig von den Unternehmen, die sie regulieren sollen? 1992 verabschiedete der US-Kongress den Prescription Drug User Fee Act (PDUFA), der es der Industrie ermöglichte, die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA) direkt durch „Benutzergebühren“ zu finanzieren, um die Kosten für die rasche Prüfung von Arzneimittelanträgen zu decken. Mit dem Gesetz wechselte die FDA von einer vollständig vom Steuerzahler finanzierten zu einer durch Industriegelder ergänzten Einrichtung. Die eingenommenen Netto-PDUFA-Gebühren sind um das 30-fache gestiegen – von etwa 29 Millionen US-Dollar im Jahr 1993 auf 884 Millionen US-Dollar im Jahr 2016. In Europa finanzierten Industriegebühren 1995 20 % der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA). Bis 2010 war dieser Anteil auf 75 % gestiegen; heute sind es 89%. https://www.bmj.com/content/377/bmj.o1538

Hat Swissmedic einen Interessenkonflikt? 

https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20204537

https://saez.ch/article/doi/saez.2020.19210

https://www.aargauerzeitung.ch/schweiz/abkuhlphase-fur-seitenwechsler-ld.2110745